Fallstudien zur Einführung der W-Besoldung

Fallstudien in drei Universitäten

Ein anderes Ergebnis zeigen Fallstudien in den drei Universitäten. Auf Grundlage der vorgefundenen Regelungsdichte in den Leistungsbezügeverordnungen sind unter Berücksichtigung der Größe und des Selbstverständnisses drei Universitäten ausgewählt worden. Eine kleine Universität in Süddeutschland mit hoher Regulierungsdichte, eine größere Universität in der Mitte Deutschlands, die sich als regional verankert sieht, mit niedriger Regulierungsdichte und eine große Universität mit mittlerer Regulierungsdichte, die sich selbst als regional in einer Metropolregion verortet sieht. An den drei Universitäten sind qualitative Interviews mit der Hochschulleitung bezüglich der Einführung der W-Besoldung geführt worden. Das Ergebnis dieser Fallstudien ist, dass die Universitäten ganz unterschiedlich mit Leistungszulagen umgehen.

Es lassen sich drei Typen unterscheiden: Die unternehmerische Universität stellt bei der Einführung die Überprüfung des zur Verfügung stehenden Budgets an die erste Stelle, um im Anschluss daran ein Consulting Unternehmen mit der Erarbeitung eines Konzepts zur Einführung leistungsorientierter Vergütung zu beauftragen. Die bürokratische Universität setzt um, was das Landesgesetz vorsieht. Die dritte Universität lässt sich durch einen starken Fokus auf leistungsorientierte Vergütung und Zielvereinbarungen als Managementmethode einem Typus zuordnen, der als managerial beschreiben werden kann.

Insgesamt gehen die Hochschulleitungen souverän mit der neuen Herausforderung um. Selbstverständlich gibt es auch Probleme, beispielsweise bei der Zieldefinition und der Evaluation der Ziele, mit dem Vergaberahmen und auch der Sorge, dass sich womöglich viele Professorinnen und Professoren für eine Leistungszulage engagieren. Diese Probleme werden gesehen und auf unterschiedliche Art und Weise umschifft – wobei nicht zuletzt die Unterstellung der Opens internal link in current windowintrinsischen Motivation und die Annahme nur begrenzter Steuerungswirkung von finanziellen Anreizen einen Beitrag leistet.

Präsentation

Veröffentlichung

2010 Change Management in Higher Education: The Introduction of Performance Oriented Payment in German Universities, in: Gregory Papanikos and Nicholas Pappas, Problems and Prospects in Higher Education, S.167-183, ATINER, Athens, Greece.